Mit leiser Stimme erzählte sie mir, dass sie bereits zahlreiche diagnostische Untersuchungen (Magnetresonanz des Gehirns, vestibuläre Untersuchungen, mehrere Facharztbesuche usw.) hinter sich hatte – jedoch ohne Befund. Nur die Magnetresonanz der Halswirbelsäule zeigte eine Begradigung der physiologischen Krümmung und erste Anzeichen von Arthrose.
Sie berichtete weiter, dass sie bereits klassische Physiotherapie, Halswirbelmassagen und andere physikalische Therapien erhalten hatte. Diese führten zwar kurzfristig zu einer Linderung der Muskelspannung und verbesserten die Beweglichkeit des Nackens, jedoch blieb der Schwindel unverändert.
Schließlich entschied sie sich, Atlantomed aufzusuchen, weil es das Einzige war, das sie noch nicht ausprobiert hatte. Sie gab jedoch zu, keine Erwartungen und kaum Hoffnung zu haben. Zudem hatte man ihr Psychopharmaka verschrieben, die ihr helfen sollten, „ruhig zu bleiben“, da sie sich seit über zwei Jahren nicht mehr hinlegen konnte und gezwungen war, in einem Sessel zu schlafen.
Da keine medizinischen Befunde ihren Zustand erklärten, behandelte ihr Mann sie wie eine „Verrückte“, und sie verlor zunehmend den Lebensmut. Sie erzählte mir, dass sie sich nicht einmal mehr um sich selbst kümmern konnte. Sogar ein Friseurbesuch war unmöglich, da sie ihren Kopf nicht auf das Waschbecken stützen konnte. Sie fühlte sich zudem nicht mehr in der Lage, ihre Rolle als Mutter auszufüllen, was in ihr starke Schuldgefühle auslöste.
Nach diesem Gespräch erklärte ich ihr die Behandlung Schritt für Schritt und versuchte, ihr etwas Vertrauen zu geben, doch sie wirkte gleichgültig und ohne jede Hoffnung auf Erfolg.
Am Ende der Behandlung verabschiedeten wir uns und vereinbarten einen Termin für die zweite Sitzung. Besonders betroffen machte mich die Haltung ihres Mannes, der sie behandelte, als wäre sie ein Kind, das Unfug treibt. Ich ärgerte mich darüber, dass er ihr nicht glaubte, und sah sie schweren Herzens gehen.
Als der Tag der zweiten Sitzung kam, war ich gespannt darauf, sie wiederzusehen. Das Wartezimmer war gut gefüllt, aber ich konnte sie nicht entdecken. Also beschloss ich, sie anzurufen, um nachzufragen, warum sie sich verspätet hatte. Doch zu meiner Überraschung hörte ich ihr Telefon direkt im Wartezimmer klingeln.
Sie nahm ab, ich sah sie an und dachte mir: „Nein, das kann nicht sie sein.“ Also schaute ich noch einmal hin. Sie lächelte mich an und sagte: „Ich warte hier schon eine ganze Weile, ich bin früher gekommen.“ Es war, als stünde eine andere Person vor mir – jünger, frischer, mit einem völlig veränderten Ausdruck.
Als sie sich in den Behandlungsraum setzte, sagte sie nur: „Hast du gesehen, dass ich beim Friseur war?“ Als wäre es etwas ganz Außergewöhnliches – ein unerwarteter Sieg.
Dann erzählte sie mir, dass ihr nicht mehr schwindlig sei, dass sie wieder in ihrem Bett schlafe und endlich ihre Rolle als Mutter ausfüllen könne. Sie bedankte sich nicht mit großen Worten, aber dieser einfache Satz „Hast du gesehen, dass ich beim Friseur war?“ sagte alles.
Etwas so Simples, so Unscheinbares machte mir bewusst, dass ihr Leben wieder zu einem LEBEN geworden war – weil sie wieder Dinge tun konnte, die für viele selbstverständlich sind, für manche jedoch unerreichbar.
Bevor sie ging, bat sie mich, auch ihre Tochter zu untersuchen, die – obwohl noch sehr jung – bereits unter Nackenproblemen litt. Sie vereinbarte sofort einen Termin für sie, um zu verhindern, dass ihre Tochter dasselbe durchmachen musste, was sie selbst jahrelang erlitten hatte: das Gefühl der Einschränkung, der Minderwertigkeit und des schmerzhaften Unverständnisses der Menschen in ihrer Umgebung.
Daniela